Warum übte die Bundeswehr in Kanada?

Manoever in Shilo - Abenteuer in KanadaEnde der sechziger Jahre war es aufgrund der erhöhten Reichweiten moderner Panzermunition und der damit nötig werdenden erhöhten Sicherheitszonen auf deutschen Truppenübungsplätzen nicht mehr möglich, das sogenannte "Gefecht der verbundenen Waffen", also den Einsatz gemischter Einheiten aus Panzern und Panzergrenadieren im scharfen Schuss zu üben.

Abhilfe versprach schließlich ein riesiges Militärareal im Süden der kanadischen Provinz Manitoba. Die "Canadian Forces Base Shilo" beherbergte bis dahin unter anderem das Zentrum der kanadischen Artillerietruppe.

Anfang der siebziger Jahre begann die deutsche Bundeswehr in einem Teil der "CFB Shilo" das "German Army Training Establishment" (GATES) einzurichten. Es entstand ein Wohnlager mit Stabs- und Lagergebäuden sowie ein großer technischer Bereich mit Werkstattgebäude, Tankstelle, Waschplätzen für Rad- und Kettenfahrzeuge sowie mehrere Schießbahnen für Kampfpanzer sowie den verbundenen Einsatz von Kampf- und Schützenpanzern unter Einbeziehung der Panzergrenadiere.

Zu Beginn stellte die Artillerieunterstützung noch die kanadische Armee, später übten auch deutsche Artilleristen mit ihren Panzerhaubitzen vom Typ M 109 A3 GE in Shilo.

Foto: Kampfpanzer Leopard 1 beim scharfen Schuss, 1988 (Leitsch)